Christoph Öttl beendet Nationalmannschaftskarriere

19 Jahre dabei, davon 11 bei den Herren – 30 Medaillen

 

Nach 19 Jahren ist Schluss – Christoph Öttl hat seine internationale Karriere beendet und konzentriert sich künftig voll auf den SC Zell. Nach einer erfolgreichen und lagen internationalen Historie macht er den Weg für einen Neuaufbau unter neuer Leitung frei.

 

1999 in Bled war der erste Auftritt Öttl‘s auf internationaler Bühne. Und es gab zugleich Gold im Mannschaftszielwettbewerb mit der Jugend U16. Im Einzel erreichte er den 7. Rang. Ein Jahr später in Klagenfurt hagelte es drei Medaillen. Zweimal Silber und einmal Bronze. Vor allem der zweite Rang im Einzelzielwettbewerb blieb hier in Erinnerung. 2001 war das erfolgreichste Jahr bei der Jugend in Füssen. Zweimal Gold und wieder Silber im Einzel war hier die Ausbeute. 2002 in Milevsko gab es wieder zwei Medaillen, diesmal in Silber. Es folgte 2003 schließlich der Wechsel zu den Junioren und es gab auf anhieb Gold im Mannschaftsspiel. 2004 am Ritten gab es wieder zweimal Silber sowie den 4. Rang im Einzel. Dort lag Öttl am Ende nur 2 Punkte hinter Platz zwei und wurde trotzdem nur vierter. Eine richtig enge Kiste war das damals. 2005 gewann er die Silbermedaille im Mannschaftsspiel in Bad Reichenhall. 2006 musste Öttl aus beruflichen Gründen auf die EM verzichten und zu seinem letzten Auftritt bei den Junioren 2007 gab es noch einmal Silber in der Mannschaft. Danach war die Jugend und Juniorenzeit aufgrund der Altersgrenze Geschichte. Die Ausbeute von 14 Medaillen konnte sich durchaus sehen lassen.

 

In den Jahren 2008 und 2009 gab es keinen Internationalen Auftritt für Öttl, da er den Sprung zu den Herren nicht auf anhieb schaffte. In dieser Zeit war die Nationalmannschaft aber auch mit Koryphäen wie Thomas Rapp oder Thomas Elsenberger gespickt. Dennoch gab es Erfolge. Der Sieg bei der Bayerischen Meisterschaft im Einzel 2007 war ein Paukenschlag und auch der Deutsche Meistertitel im Mannschaftzielwettbewerb in Harsefeld 2008 war ein weiterer großer Titel bei den Herren.

 

Durch den unglücklichen vierten Rang im Einzel bei der Deutschen Meisterschaft der Herren in Dortmund, wurde Christoph Öttl von Bundestrainer Stelzig erstmals zu einem Herren Qualifikationslehrgang eingeladen. Es gelang die Qualifikation für die EM im Mannschaftszielwettbewerb. Öttl holte mit seinen Teamkameraden den 2. Rang. Christoph schaffte dabei auf seiner Schussbahn die maximale Punktzahl von 120. Eines der bittersten Ereignisse folgte 2011. Als Goldfavorit gestartet, landete Deutschland auf dem enttäuschenden 4. Platz und ging ohne Medaille nach Hause. Umso schöner war im darauffolgenden Jahr die erste WM Teilnahme in Waldkraiburg. Vize-Weltmeister im Zielwettbewerb lautete das Ergebnis. Eine beeindruckende erste WM. Super Leistung, super Stimmung und eine perfekte Organisation rundeten diesem ersten WM Auftritt ab. 2013 stand die EM in Bled an. Öttl ging als Dreifachstarter ins Rennen. Im Einzel folgte der tolle 5. Platz. Im Mannschaftsspiel (das erste Mal dabei bei den Herren) der 3. Rang und das Highlight war der EM-Titel im Mannschaftszielwettbewerb. In Innsbruck stieg 2014 die zweite WM Teilnahme. Hier folgte nach engen Spielen der jeweils dritte Rang im Mannschaftszielwettbewerb sowie im Mannschaftswettbewerb. Auf das Einzel hatte Öttl aufgrund der hohen Belastung trotz Qualifiaktion verzichtet. 2015 folgte eine ganz besondere EM in Pisek. Öttl holte drei Medaillen. Den dritten Rang im Einzel, den dritten Rang im Mannschaftzielwettbewerb und den EM-Titel im Mannschaftspiel. 2016 war WM Zeit am Ritten. Öttl ging wieder als Dreifachstarter in die Wettbewerbe. Ein erneut sensationeller Dritter Rang im Einzel war das Highlight schlechthin. Es folgte noch Rang 3 in der Mannschaft sowie im Mannschaftszielwettbewerb. Erneut nach Pisek ging es 2017. Öttl verzichtet ab sofort aufs Einzel und konzentrierte sich voll auf das Mannschaftsspiel. Zudem kam ihm die Ehre zu Teil, seine Mannschaft als Kapitän anführen zu dürfen. Nach einer turbulenten EM (Öttl fuhr vor dem Finale mal eben nach Hause wegen der Geburt seiner Tochter und kam einen Tag pünktlich zum 1. Qualifikationsspiel wieder zurück) sprang der dritte Rang für die neuformierte Mannschaft der Herren heraus. Und dann kam 2018 – eine durchweg perfekte Leistung der Deutschen Mannschaft und diesmal auch am entscheidenden Finaltag – GOLD und WELTMEISTER war der verdiente Erfolg! Und die WM war top organisiert, dass beste was bisher da war! Das favorisierte Deutsche Team ließ auch 2019 bei der EM in Litauen nichts anbrennen und holten sich auch hier völlig verdient den Titel. Zu guter Letzte folgte die Heim WM in Regen. Aufgrund Corona längst nicht das erwartete Event. Nach einer durchwachsenen Leistung am Ende der dritte Platz. Somit waren die 30 Medaillen erreicht.

 

Nach nun 19 Jahren und die letzten vier als Kapitän erfolgte am 01.07.2020 der Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Ein gut überlegter aber schwerer Schritt.

 

Wir vom SC Zell sagen herzlichen Glückwunsch zu der tollen Karriere. Und wir werden alles dafür tun, dass auch wir in Zell künftig etwas zu feiern haben.